Das Recherche-Team: Vorstellung Jenny

Wie beeinflusst uns Corona heute und wie hätte uns eine vergleichbare Pandemie früher beeinflusst?

Diese Frage haben wir uns im Laufe unserer Projektrecherche immer wieder gestellt. Deshalb wollen wir uns hier kurz vorstellen:

Ich bin Jenny. Mit Jahrgang 1997 und meinem kürzlich abgeschlossenen Bachelor in Theaterwissenschaft, befinde ich mich gerade am gleichen Punkt, wie die Zielgruppe unserer Recherche.

Ich habe vor vier Jahren beim ZEBRA-Stelzentheater angefangen und hatte seitdem viele Auftritte in und um Deutschland und war auch international unterwegs. Währenddessen habe ich auch einige Regiepraktika und Regieassistenzen am Theater gemacht. Durch Corona fallen, neben den geringen Möglichkeiten einen Job in der Theaterbranche zu finden, auch die Auftritte mit Zebra weg. Ich hatte also als Corona nach Deutschland kam auf einen Schlag nichts mehr.

Auf Corona bin ich nicht unbedingt wütend, aber unsicher und genervt bin ich inzwischen schon. Am Anfang tat mir die „Pause“ eigentlich sehr gut. Ich wollte die Zeit nutzen, um mich selbst und meinen Weg zu finden. Aber nach so langer Zeit hat Corona meine Zukunftspläne schon mit beeinflusst. Mit welchem Effekt kann ich derzeit noch nicht einschätzen, aber das Jahr Pause nach dem Studium hätte ich gerne in verschiedenen Praktika verbracht, um meine Pläne zu festigen. Da die gesamte Kunst und Kulturszene fast ein Jahr brach lag, war das natürlich nicht möglich. Einzelne Auftritte mit ZEBRA (Plan B) oder dem Kulturlieferdienst im Sommer waren die Highlights des Jahres. Vielleicht hätte ich dieses Jahr mit einem Studium in Regie begonnen oder ich hätte mein Interesse an der Literatur gefestigt etc.

Jetzt habe ich mich dazu entschieden zusätzlich noch soziale Arbeit zu studieren. Diese zweite Richtung lässt sich einerseits gut mit der Theaterausbildung verbinden, nämlich soziale Theaterprojekte zu realisieren, bedeutet aber auch ein sicheres zweites Standbein, neben einem Beruf im Kunst- und Kulturbereich. Und obwohl mir die Idee „soziales Theater“ zu betreiben schon vor der Pandemiezeit vorstellen konnte, war meine Entscheidung auch durch die Pandemie und dem Wunsch nach Sicherheit beeinflusst.

Aber trotz der ganzen Einschränkungen durch Corona, schaue ich eigentlich sehr optimistisch in die Zukunft und glaube auch immer noch daran, dass ich meinen Weg finden und weiterhin Theater machen werde, in welcher Form auch immer.