Unsere Onlineumfrage – eine Kurzanalyse

Am 18. Januar startete unsere anonyme Onlineumfrage und endete nach zweieinhalb Wochen am 03. Februar. In dieser relativ kurzen Zeit ist es uns gelungen, bis zu 142 Rückläufe zu generieren. Die Umfrage ging an Kulturschaffende, Studenten, Lehreinrichtungen wie Universitäten, Berufs- und Fachoberschulen. Den Ergebnissen zu Urteilen haben wir ein relativ breites Spektrum an Teilnehmern aus verschiedenen Bildungsschichten erreichen können. Mit einigen Ausnahmen entspricht die Altersgruppe der Teilnehmer unseren Erwartungen, sodass wir ein einigermaßen authentisches Stimmungsbild gewinnen konnten. Nachstehend findet ihr einen kurzen Einblick in einige unserer Erkenntnisse. Neben allgemeinen Informationen wie Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Berufswunsch war es uns besonders wichtig, die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Gefühls- und Stimmungslage sowie die Perspektiven unserer jugendlichen Zielgruppe zu dokumentieren. Deshalb war ein großer Bestandteil unserer Onlineumfrage mit Freitextfeldern gestaltet.

 

Die Meisten trifft es hart

Auch wenn sich einige durch weniger reisen und pendeln über mehr Zeit mit der Familie freuen, hat die Pandemie zahlreiche Planungen durcheinander und damit auch viele in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Ein gestiegener Stresslevel und psychische Belastungen, die durch die Einschränkungen sowie mehr Einsamkeit entstehen, zehren an der Motivation. Während sich der eine „Verlangweilt“ fühlt, sinkt bei anderen das Vertrauen in die Politik. Doch die Einsicht, dass unsere Freiheit ein Privileg und nicht selbstverständlich ist, gibt Hoffnung. So befinden sich viele in einem Wechselbad aus Freude über die gewonnene Zeit für sich selbst und existenziellen Ängsten.

 

 

 

Hilflos und Traurig

Einsamkeit und die Existenzängste bestimmen den Großteil der Rückmeldungen. Viele vermissen den direkten Kontakt zu Freunden, sind dadurch betrübt und fühlen sich allein. Das es kaum Aussicht auf Praktika oder Studentenjobs gibt, erzeugt bei vielen immer stärkere finanzielle sorgen. Doch neben der Vereinsamung und Geldsorgen wächst – gerade während des Lockdowns – die Sehnsucht nach einer Auszeit, endlich wieder Urlaub machen zu können und Kultur zu erleben. Eine Mischung aus Hilflosigkeit gegenüber der aktuellen Situation und Trauer über den Verlust vieler Möglichkeiten bestimmen die allgemeine Gefühlslage. Auch wenn das den ein oder anderen ziemlich wütend macht, gleichgültig stehen jedenfalls kaum jemand Corona gegenüber.

 

 

 

Die Abwesenheit der Unbeschwertheit

Plötzlich wird jedem bewusst was es bedeutet, bedenkenlos Menschen, Freunde und Familie treffen zu können. Ein „normales“ Sozialleben, angefangen mit einfachen Umarmungen werden vermisst und versucht durch virtuelle Treffen zu kompensieren. Die Jugend auszukosten, einfach zu feiern, weil einem danach ist, sich mit Freunden zu treffen, spontane Bekanntschaften zu machen und vielleicht auch die Liebe seines Lebens zu treffen, sind Dinge, auf die aktuell nur sehr eingeschränkt möglich sind. Die Sehnsucht nach Abwechslung wächst. Denn das Bedürfnis nach einem Tapetenwechsel, um auf andere Gedanken zu kommen, zu Reisen, Konzerte zu besuchen oder Kultur zu genießen, um sich inspirieren zu lassen, ist groß.